Für die britische Triathletin Lauren Steadman bedeutete der Gang auf das Siegerpodest bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris nicht nur den Gewinn einer Bronzemedaille – es war auch ein Beweis ihrer Widerstandsfähigkeit angesichts der langen Covid-Erkrankung, die ihr Training und ihre allgemeine Gesundheit erheblich beeinträchtigt hatte.
Im März erkrankte Steadman bei der Rückkehr von einem abgesagten Rennen in Abu Dhabi an COVID-19. Das Virus forderte ihren Tribut, insbesondere ihr zentrales Nervensystem wurde geschädigt und ihre Atmung stark beeinträchtigt. Dieser Rückschlag warf sie wochenlang aus ihrem Trainingsplan, wie sie gegenüber BBC Sport berichtete. Die Nachwirkungen von Long Covid führten dazu, dass selbst das Basistraining zu einer Herkulesaufgabe wurde.
Trotz dieser Herausforderungen war Steadman entschlossen, in Paris anzutreten. Nachdem ihr Ärzteteam sie erst sechs Wochen vor den Spielen für tauglich erklärt hatte, erarbeiteten sie und ihr Team einen sorgfältigen Plan, um sie unter den gegebenen Umständen so gut wie möglich vorzubereiten. Angesichts der Hürden, die sie zu bewältigen hatte, war ihre Anwesenheit an der Startlinie an sich schon eine beachtliche Leistung.
Während des Wettkampfs lag Steadman beim Schwimmen und Radfahren Kopf an Kopf mit ihrer britischen Triathletin Claire Cashmore und ihrer amerikanischen Konkurrentin Grace Norman. Beim Laufen zog Norman davon und Cashmore und Steadman belegten den zweiten bzw. dritten Platz. Steadmans Leistung war besonders lobenswert, wenn man ihre gesundheitlichen Probleme bedenkt und die Tatsache, dass die PTS5-Klassifikation – für Athleten mit leichten Behinderungen – die Verwendung zugelassener Prothesen oder anderer Stützvorrichtungen erlaubt, was den Wettkampf noch komplexer macht.
Im Rückblick auf ihr Rennen teilte Steadman Tri247 mit, dass sie aufgrund der Unvorhersehbarkeit ihres Gesundheitszustands nach COVID „null Erwartungen“ an das Rennen hatte. „Einfach an der Startlinie zu stehen, war fantastisch“, sagte sie und betonte den persönlichen Sieg, überhaupt antreten zu können.
Die CDC weist darauf hin, dass sich Long COVID mit Symptomen wie starker Müdigkeit, Atembeschwerden, Herzklopfen und Konzentrationsproblemen äußern kann, die sich nach körperlicher Anstrengung oft verschlimmern. Für einen Spitzensportler wie Steadman ist es eine gewaltige Herausforderung, diese Symptome in den Griff zu bekommen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Der Gewinn der Bronzemedaille bedeutete daher nicht nur, ihrer Sammlung eine weitere Medaille hinzuzufügen. Es war ein zutiefst persönlicher Triumph über die unvorhergesehenen Herausforderungen, die Long COVID mit sich brachte. In ihrem Gespräch mit Paralympics GB sprach sie über die emotionalen und körperlichen Strapazen, die die Reise mit sich gebracht hatte, und betonte, dass ihr Ziel darin bestand, eine Medaille nach Hause zu bringen, nicht nur für sich selbst, sondern für ihr Land.
Mit Blick auf die Zukunft denkt Steadman über ihre Zukunft im Leistungssport nach. Sie hat inzwischen drei paralympische Medaillen gewonnen und angedeutet, dass die Spiele in Paris möglicherweise ihre letzte Sommerveranstaltung sein werden. Sie plant, ihre Promotion an der Universität von Portsmouth fortzusetzen, wobei sie sich auf die psychische Gesundheit von Sportlern konzentriert, und hat einen möglichen Startplatz im Langlauf bei den Paralympischen Winterspielen 2026 in Mailand im Auge.
Lauren Steadmans Reise nach Paris ist eine eindrucksvolle Erinnerung an die schiere Entschlossenheit und Belastbarkeit, die den menschlichen Geist ausmachen. Ihre Geschichte ist nicht nur eine Geschichte sportlicher Leistung, sondern auch die Überwindung erheblicher gesundheitlicher Widrigkeiten, um auf der Weltbühne zu bestehen – eine Geschichte, die sicherlich viele inspirieren wird.
Wer ist Lauren Steadman?
Lauren Steadman ist eine britische Triathletin, die an mehreren Paralympischen Spielen teilgenommen hat. Bei den Paralympischen Spielen 2024 in Paris gewann sie eine Bronzemedaille, während sie die Herausforderungen von Long COVID meisterte.
Vor welchen Herausforderungen musste sich Lauren Steadman im Vorfeld der Paralympischen Spiele 2024 stellen?
Lauren Steadman erkrankte im März 2024 an COVID-19, was ihre Atmung stark beeinträchtigte und zu Long COVID führte. Dieser Zustand beeinträchtigte ihr Training und ihre Vorbereitung, sodass sie erst sechs Wochen vor den Spielen für die Rennen freigegeben wurde.
Was ist Long-COVID?
Long COVID ist eine chronische Erkrankung, die nach einer ersten COVID-19-Infektion auftritt. Die Symptome halten mindestens drei Monate an und können unter anderem Müdigkeit, Atembeschwerden, Herzklopfen und Konzentrationsschwierigkeiten umfassen. Körperliche Anstrengung verschlimmert diese Symptome oft.
Wie hat Lauren Steadman bei den Paralympischen Spielen 2024 abgeschnitten?
Lauren Steadman gewann bei den Paralympischen Spielen 2024 trotz der erheblichen Herausforderungen durch Long COVID eine Bronzemedaille im Para-Triathlon PTS5 der Frauen.
Welche Zukunftspläne hat Lauren Steadman?
Lauren Steadman plant, ihre Promotion an der University of Portsmouth fortzusetzen, wo sie die psychische Gesundheit von Sportlern erforscht. Außerdem hofft sie, sich im Skilanglauf für die Paralympischen Winterspiele 2026 in Mailand zu qualifizieren.
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