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Das ethische Dilemma aufklären: Sollten Triathleten in illegalen „Super-Duper“-Schuhen trainieren oder an Rennen teilnehmen?

Das ethische Dilemma aufklären: Sollten Triathleten in illegalen „Super-Duper“-Schuhen trainieren oder an Rennen teilnehmen?

Die Herausforderung annehmen: Die Ethik von Superschuhen im Triathlon

In der Welt des Triathlons, wo jede Sekunde zählt und der Wettbewerb hart ist, hat das Aufkommen von „Superschuhen“ eine hitzige Debatte über Ethik, Fairness und den Sportsgeist ausgelöst. Diese Hightech-Schuhe, die die Grenzen des Möglichen verschieben sollen, sind zu einem kontroversen Thema geworden, insbesondere wenn sie die Grenze dessen überschreiten, was von Dachverbänden wie World Athletics und World Triathlon als illegal angesehen wird.

Der Aufstieg der Superschuhe

Vor einigen Jahren schuf World Athletics einen Präzedenzfall, indem es Schuhe mit einer Stapelhöhe von mehr als 40 mm und solchen mit mehr als einer starren Platte verbot. Diese Regel sollte gleiche Bedingungen schaffen und die Integrität des Sports wahren. Die Welleneffekte waren in der Triathlon-Gemeinschaft zu spüren, als große Organisationen wie Ironman, Challenge Family und USA Triathlon ähnliche Beschränkungen einführten.

Trotz dieser Vorschriften haben sich mehrere Marken mutig an die Entwicklung von Modellen gewagt, die diese Grenzwerte eklatant überschreiten und sowohl Amateur- als auch Profisportler vor ein moralisches Dilemma stellen. Soll man diese technologischen Fortschritte auf die Gefahr hin nutzen, gegen die Regeln zu verstoßen?

Training im Grau: Eine persönliche Perspektive

Als jemand, der schon über 100.000 Meilen auf der Straße zurückgelegt hat, ist der Reiz von Superschuhen unbestreitbar. Sie versprechen einen federnden Schritt, eine Lebensfreude, die müde Beine erfrischt, und eine unbestreitbare Leistungssteigerung. Aber die Frage steht im Raum: Ist es ethisch vertretbar, in Schuhen zu trainieren, die man nicht an Rennen teilnehmen würde?

Aus persönlicher Sicht kann das Training in Superschuhen mit dem Training eines Radfahrers auf einem Motorschrittmacher oder einem Athleten auf einem Alter-G-Laufband verglichen werden. Diese Geräte bieten die Möglichkeit, Renntempo zu erleben, ohne die volle körperliche Belastung zu erfahren und den Körper auf das Kommende vorzubereiten, ohne ethische Grenzen zu überschreiten, sofern sie nicht bei tatsächlichen Wettkämpfen verwendet werden.

Die ethische Kluft: Rennsport und persönliche Integrität

Der Kern der ethischen Debatte liegt im Rennsport. Sabrina Little, Philosophieprofessorin und erfahrene Ultramarathonläuferin, vertritt eine klare Haltung. Die Teilnahme an einem Rennen, argumentiert sie, ist gleichbedeutend mit dem Abschluss eines Gesellschaftsvertrags, bei dem Fairness an erster Stelle steht. Das Tragen leistungssteigernder Schuhe bei einem Rennen, selbst wenn man nicht auf dem Siegerpodest steht, verstößt gegen diesen Vertrag und untergräbt die allgemeine Übereinkunft darüber, was einen fairen Wettbewerb ausmacht.

Diese Perspektive fordert uns auf, über die umfassenderen Auswirkungen unserer Entscheidungen nachzudenken. Es geht nicht nur um den individuellen Gewinn, sondern auch darum, die Gemeinschaft und den Sport selbst zu respektieren. Ob es sich um einen lokalen 5-km-Lauf oder einen Ironman handelt, die Integrität der eigenen Leistungen sollte nicht durch technologische Abkürzungen getrübt werden.

Über das Rennen hinaus: FKTs, Strava und persönliche Herausforderungen

Die Diskussion nimmt eine andere Wendung, wenn man weniger regulierte Aspekte des Ausdauersports betrachtet, wie etwa Fastest Known Times (FKTs) oder Strava-Segmente. Hier verschwimmen die Grenzen. Diese Plattformen und Veranstaltungen unterliegen oft nicht der strengen Aufsicht offizieller Rennen und bieten einen Spielplatz, auf dem persönliche Ethik die Entscheidungen freier diktieren kann.

Doch selbst in diesen Szenarien lauert der Schatten der Gerechtigkeit. Es mag zwar verlockend sein, mit Superschuhen persönlichen Ruhm zu erlangen, aber die wahre Befriedigung kommt aus dem Wissen, dass man seine Erfolge durch Mut und Entschlossenheit errungen hat und nicht nur durch modernes Schuhwerk.

Es wurden mehrere Laufschuhmodelle entwickelt, die über die Wettkampfbestimmungen von World Athletics hinausgehen und somit bei offiziellen Rennen „illegal“ sind.

Hier sind einige Beispiele dieser Super-Duper-Schuhe:

PUMA Fast RB Nitro Elite

Dies ist vielleicht das extremste Beispiel eines „illegalen“ Laufschuhs[1]:

  • Verfügt über eine Stapelhöhe von 58 mm an der Ferse, was 18 mm über dem gesetzlichen Grenzwert liegt
  • Hat 46 mm Stapelhöhe im Vorfußbereich
  • Enthält drei Carbonplatten, die sich unter dem Fußballen überlappen
  • Verfügt über eine entkoppelte Zwischensohle, d. h. Vorderfuß und Ferse sind nicht miteinander verbunden
  • Weltweit wurden nur 1.000 Paare zur Verfügung gestellt

Adidas Adizero Prime X

Dieser Schuh wurde von mehreren hochkarätigen Athleten bei Rennen getragen, bevor er verboten wurde[4]:

  • Hat eine Stapelhöhe von 55 mm und überschreitet damit die 40-mm-Grenze
  • Wurde von Patrick Lange und Ruth Astle verwendet, um im Dezember 2022 die Ironman Israel Middle East Championship zu gewinnen

Über Prototypen (getragen von Gustav Iden)

Obwohl es sich bei diesem Modell nicht um ein im Handel erhältliches Modell handelt, erregten diese Schuhe Aufsehen, als sie beim Gewinn der Ironman-Weltmeisterschaft eingesetzt wurden[4]:

  • Basierend auf dem Modell Cloudboom Echo 3
  • Ausgestattet mit einer Zwischensohle, die dicker als die 40 mm-Grenze ist

New Balance FuelCell SuperComp Turnschuhe

Diese Schuhe werden speziell als Trainingsschuhe vermarktet, da sie für den Rennsport illegal sind[5]:

  • Haben eine Stapelhöhe im Mittelfußbereich von 47 mm, 7 mm über dem gesetzlichen Grenzwert
  • Verfügt über eine Carbonplatte für verbesserten Vortrieb

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Schuhe zwar nicht für offizielle Wettkämpfe nach den Regeln von World Athletics (die bei vielen großen Rennen gelten) zugelassen sind, aber dennoch erhältlich sind und beim Training oder bei inoffiziellen Veranstaltungen getragen werden können. Die Vorschriften betreffen in erster Linie Spitzensportler und Teilnehmer an genehmigten Rennen[3][4].

Fazit: Ein Aufruf zum Fairplay

Die Entwicklung der Lauftechnologie, die sich in Superschuhen widerspiegelt, lädt uns dazu ein, uns mit dem Wesen des Wettkampfs und den Werten auseinanderzusetzen, die uns im Triathlon und darüber hinaus am Herzen liegen. Wenn wir unsere Schuhe schnüren, sei es für einen Trainingslauf oder ein Rennen, sollten wir Wege wählen, die nicht nur unseren persönlichen Ambitionen gerecht werden, sondern auch dem Gemeinschaftsgeist unserer Sportgemeinschaft gerecht werden.

Letzten Endes liegt der wahre Maßstab unserer Erfolge nicht in den Schuhen, die wir tragen, sondern in der Ehrlichkeit und Integrität, mit der wir jeden Schritt unserer Reise gehen. Lasst uns rennen, lasst uns rennen, aber vor allem lasst uns das Spiel und einander respektieren.

Was sind Super-Duper-Schuhe?

Als Super-Duper-Schuhe werden hochentwickelte Laufschuhe bezeichnet, die eine Stapelhöhe von mehr als 40 mm aufweisen oder mehr als eine starre Platte enthalten und damit leistungssteigernde Eigenschaften aufweisen, die bei offiziellen Rennwettbewerben nicht zulässig sind.

Sind Super-Duper-Schuhe beim Triathlon zugelassen?

Nein, Super-Duper-Schuhe sind bei Triathlon-Rennen, die den World Triathlon-Regeln folgen, nicht zugelassen, welche Schuhe mit einer Stapelhöhe von über 40 mm oder solche mit mehreren starren Platten verbieten.

Kann ich mit Super-Duper-Schuhen trainieren?

Ja, das Tragen von Super-Duper-Schuhen beim Training wird im Allgemeinen als akzeptabel angesehen, da beim Training nicht die gleichen Regelbeschränkungen wie bei Rennen gelten. Sie können zur Leistungssteigerung beitragen, indem sie die Belastung während des Trainings verringern.

Ist es ethisch vertretbar, in supertollen Schuhen an einem Rennen teilzunehmen?

Rennen in Super-Duper-Schuhen zu fahren, gilt als unethisch, da es gegen die Regeln und den Sportgeist verstößt, auch wenn es für Amateur-Rennfahrer nicht ausdrücklich vorgeschrieben ist. Es ist ein Verstoß gegen die Fairness-Regeln des Wettbewerbs.

Welche ethischen Konsequenzen hat die Verwendung von Super-Duper-Schuhen für persönliche Herausforderungen?

Die ethischen Aspekte der Verwendung von Super-Duper-Schuhen für persönliche Herausforderungen wie FKTs oder Strava-Segmente sind weniger klar. Einige glauben, dass eine solche Verwendung akzeptabel ist, da diese Aktivitäten oft selbstreguliert sind, aber es wird empfohlen, vorsichtig zu sein, um keine unfairen Vorteile zu schaffen.

#SuperShoesEthics #TriathlonRules

Quelle: https://www.triathlete.com/gear/run/ethics-of-using-illegal-super-shoes-running/

Zitate: [1] https://therunningchannel.com/worlds-craziest-most-illegal-running-shoe/ [2] https://www.runnersworld.com/uk/gear/shoes/a60110956/super-trainers-illegal-running-shoes/ [3] https://run.outsideonline.com/gear/road-shoes/illegal-running-shoes-cheating-or-not/ [4] https://www.triathlete.com/gear/run/certain-supershoes-deemed-illegal-under-new-rules/ [5] https://www.triathlete.com/gear/run/we-tried-the-illegal-new-balance-fuelcell-supercomp-trainers/ [6] https://ashleymateo.substack.com/p/is-running-in-carbon-lated-shoes [7] https://moulislegal.com/knowledge-centre/sports-technology-law-and-regulation-the-battle-of-the-super-shoe/

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